Uns von Carriacou zu verabschieden war auf der einen Seite gar nicht so leicht, so manch einen Einheimischen kannte man beim Vornamen und grüßte und blieb auf einen Schnack stehen. Doch am letzten Sonntag packte es mich und ich wollte weiter. So brachen wir auf und fuhren nach „Sandy Island“, dieses kleine Schmuckstück liegt vor Carriacou.. Da bleibt nicht viel zu sagen schaut euch die Bilder an, einfach nur schön. Am nächsten morgen klarierten wir in dem Hauptort, Hillborough aus und kauften noch ein wenig ein. Unser nächstes Ziel in Sichtweite, „Union Island“. Für die 7 Meilen brauchten wir fast 4 Stunden;kreuzen gegen den Strom. Es war aber trotzdem tolles Segeln.
Angekommen blickten wir auf einen überfüllten Ankerplatz und das Ankermanöver war aufgrund des Einmischens eines Bootsboys auch etwas schwierig. Der erste Versuch hatte zum Ergebnis das wir zu nah an einer französischen Yacht lagen. Der Eigner rief uns etwas zu und in unserer herrlichen Gutgläubigkeit gingen wir davon aus, dass er uns anbot bald seinen Platz haben zu können. Das er nur meckernd und ironisch darauf hingewiesen hatte, das wir das nächste Mal doch in seinem Bett ankern sollen verstanden wir erst etwas später (Ankerbett?!). Naja da bleiben wir lieber Gutgläubig als irgendwann so zu enden.
Clifton ist leider wenig reizvoll, hier ist man auf die vielen Yachten eingerichtet und alles ist für diesen Tourismus ausgelegt. In einer kleinen Einkausstraße bekommt man alles an Nahrungsmitteln, die Preise sind aber unverschämt hoch.
Nach dem Einklarieren trafen wir in einer Bar einen deutschen Aussteiger der lange in Union gelebt hat und aktuell wieder da war um sich um sein Boot, das noch immer da lag, zu kümmern. Im Gespräch stellte sich herraus, dass er mal im Viertel in Bremen gewohnt hat, die Welt ist klein. Er ließ nichts gutes an der Insel und bald sollten wir seine Einwände aus eigenen Erfahrungen bestätigen können.
Am nächsten Morgen bot uns ein Boatboy ein Baguette für umgerechnet 5 € an. Wenn man zwei nahm wurde es auch noch teurer, ob das ein Rechenfehler des Verkäufers war bleib unklar. Wir fühlten uns ein wenig an Marokko erinnert. Jeder versucht ein Geschaft mit einem zu machen. Als uns ein Fischer in ein Gespräch verwickelte, gelang es auch. Auch er kannte Bremen und Bremerhaven und meinte dort mal gewesen zu sein, das wird schnell mal gesagt, aber als er im gebrochenem Deutsch von der Rickmerstraße und Hafenstraße erzählte, galt es als bestätigt. Wir fragten nach den Gepflogenheiten von Petit Martinique und Petit Sankt Vincent und er bot uns an einem Freund auf Petit Martinique anzurufen und über unsere Ankunft zu informieren. Wir bedankten uns dafür und wollten uns schon verabschieden als sein „Aber“ kam. Natürlich brauchte er dafür Geld zum telefonieren. Als wir nachfragten wie sein Freund denn heißen würde überlegte er ein paar Sekunden zu lang und es war klar das er nur Geld brauchte. Er bekam ein wenig von uns. Es wäre aber angenehmer gewesen, hätte er ehrlich danach gefragt anstatt so einer blöden Story.
Auf Petit Martinique wurden wir im wahrsten Sinne des Wortes angespült. Unser zweiter Dingi- Unfall stand an. Mal wieder Kopfüber, fast alles nass, nur der Laptop war wasserdicht verpackt (das haben wir dazu gelernt). Die Insel hat seinen Charme dadurch, dass dort so gut wie keine Touristen sind, aber man weiß auch schnell warum. Die Insel ist nicht besonders schön und hat nichts außer der Tankmöglichkeiten für Wasser und Sprit zu bieten. Allerdings ist sie ein wenig günstiger als die Nachbarinseln, daher gingen wir noch einmal Essen. Aber vorher reparierte Robert ein paar Stunden bis in die Nacht den Außenborder. Welch ein Glück!
Petit St. Vinsent sieht dafür sehr anziehend aus, allerdings ist es eine privat Insel mit einem Ressort. Wir ankerten noch eine Nacht davor und machten uns dann wieder auf den Weg zu unserer Norddeutschen-Reisegruppe. Vorher ging es aber noch nach Mopion, einer kleinen Sandbank in der Größe eines Strafraums, auf der genau ein Sonnenschirm steht.
Nun sind wir schon seit Tagen in der wunderschönen Chathambay. Es sind wieder viele bekannte Boote und Menschen hier und wir genießen hier.
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