Neulich im Dschungel

Nun konnte Robert endlich noch einen Wunsch von seiner persönlichen „To Do“ Liste abstreichen. Unter einem Wasserfall baden. Wir haben mit Mike, Katja und dem kleinen Niklas einen Ausflug zu den Seven Sisters Wasserfällen gemacht. Sie waren nicht besonders groß aber super schön. Der Weg dahin war eine klitsche Rutschpatie durch einen tollen Dschungelwald. Zuvor ging es allerdings mit dem Bus dorthin: 18 Leute in einem kleinen Toyota-Minibus. Dabei ein unglaubliches Tempo und waghalsige Überholmanöver auf engen und kurvenreichen Strassen. Das Gas wird hier grundsätzlich durchgedrückt- Zeit ist Geld, denn die Busse fahren auf eigene Rechnung.

Mittwoch ging dann die Dschungetour weiter. Diesmal mit dem inselbekannten Wanderführer Telfor (72). Die Fahrt begann mit einem voll bepackten Taxi (7 Erwachsene und 5 Kinder). Es hat sich hier in St. David mit der Weile eine kleine Gemeinschaft aus 4 deutschen bis österreichischen Schiffen gebildet.  Die Nubia, die Hitchhike Heidi und die Rancho Relaxo, waren daher auch dabei. Telfor stieg unterwegs noch mit in das schon überfüllte Taxi ein. Die fröhliche Runde bekam viel gezeigt, Zuckerrohr das unglaublich süß war, Kakaoschoten deren Kerne man ablutschen konnte und die, ganz zum Leidwesen der Kinder nicht nach Schokolade sondern fruchtig süß schmeckten. Frische Muskatnuss, Kokosnüsse und so viele tolle Bäume. Zimt, Mahagonie, Papaya, Mango ach es waren soviele. Und da befanden wir uns noch auf der Straße die hoch zum Dschungelwald führte. Im Dschungel angelangt wechselten die Kinder  zwischen allen Erwachsenen die Hände, Arme und Schultern und Telfor kämpfte Zeitweise den Weg mit seiner Machete frei. Nach Stunden kamen wir an eine Quelle aus der wir frisches Kohlensäurehaltiges Wasser trinken konnten. Danach gelangten wir zum Highlight der Tour. Wir hofften alle auf ein erfrischendes Bad in einem der Bäche oder womöglich wieder unter einem Wasserfall. Aber es war eine heiße schwefel- und eisenhaltige Quelle im Dschungel. Egal; hauptsache Wasser und so sprangen alle freudig in die nach Eisen riechende, gelbliche Brühe. Klingt nicht so verlockend, war aber toll. Im warmen Wasser planschen umgeben von hohen tollen Bäumen und Pflanzen. Was für ein Erlebnis für uns alle. Der Rückweg war etwas kürzer, da uns das Taxi so weit es konnte entgegenkam. Nach über vier Stunden, Berg rauf Berg runter durch unwegsames Gelände waren die Kleinen erst recht, aber auch wir Erwachsenen ziemlich erledigt.
Es war eine so interessante und tolle Tour die nicht nur von den Naturerlebnissen lebte sondern auch oder vorallem von der tollen Stimmung unter uns und dem Zauber den Kinder nun einmal beim gemeinsamen Entdecken und Erleben mitbringen. Es ist so schön so viele nette Menschen um einen herum zu haben. Wenn etwas fehlt auf dieser Reise dann ist es eindeutig dieses. Daher haben wir beschlossen noch länger hier zu bleiben und die Zeit weiter in Gesellschaft zu verbringen. Die Abgeschiedenheit auf den Booten verschwimmt hier. Mal nehmen die die Kinder mit zu den Booten, dann wird hier Geld verliehen, weil jemand keins mehr hat. Bei Einkäufen wird für die anderen was mitgebracht usw. Einfach nette Stimmung. Heute sind wir zum Kindergeburtstag eingeladen. Die Zwillinge Jonne und Line werden fünf.

Ach und bei den Fotos nicht wundern, ich (Robert) war beim Afro-Friseur, der mit langen dünnen ungelocktem Haar etwas überfordert war. Er begann mit einer Schere, hat diese dann aber zu Gunstem der Rasiermaschiene bald weggelegt.

Am Wasserfall

                                                                                                                                          Felsenspringen

Kakaoschote mit süßen Kernen