Nun doch KapVerden:
Wir befinden uns nach 800 sm und 6 Tagen und 4,5 Stunden Segeln in der Marina von Mindelo auf den Kap Verden..
Wie es dazu kam ist einfach erklärt. Am Samstag, dem Tag unserer Abfahrt in Gomera fing es morgens nach dem Aufstehen schon mal zu blasen an. Heftige Böen kamen aus den Bergen. Aber unser Entschluss, los zu segeln stand fest. Am Mittag habe ich dann noch mal die aktuellste Wettervorhersage für eine Woch aus dem Internet heruntergeladen, die da sagte, dass wir es die ganze Woche mit Winden von etwa 6 Beaufort zu tun hätten, zu allem Überfluss, und das war der eigentliche Grund unserer Planänderung sollte sich am Samstag drauf, also am 17.12. über dem westlichen Atlantik ein Tief bilden, bei dem ich die Zugbahn noch nicht hervorsehen konnte. Es stand also zur Diskussion zu bleiben und zu warten, was mindestens eine Woche gedauert hätte, wenn wir dann überhaupt noch losgefahren wären, oder Kurs auf die Kap Verden zu nehmen, und da zu pausieren bis sich das Wetter wieder stabilisiert. Wir entschieden uns für die zweite Möglichkeit. Pünktlich um14:00 Uhr legten wir in Gomera ab, nachdem wir die letzten Sachen vorbereitet hatten, z.B. musste der AIS noch eingebaut werden, der am Abend zuvor geliefert wurde. Da wir am Freitagabend Grillfest auf dem Steck hatten, hatte ich keine Lust noch handwerklich tätig zu werden. Wir wurden von unseren Bekannten Christian und Christine von der Thor und von Nick und Mel herzlich verabschiedet und mit deren Hilfe und Leinen aus der Box manövriert, weil die Böen da drauf standen. Als wir aus dem Hafen raus waren,und hinter hohen Felswänden verschwunden waren, gab es erst einmal gar keinen Wind. Nach 2 Stunden frischte er dann auf aus SW, also genau da wo wir hin wollten. Ich war schon soweit umzudrehen und dem Leben im Hafen seinen Vorzug zu geben, aber Anna motivierte zum weitermachen. Nachts setzte dann der Nordost-Passat ein. Zunächst mit 4 , bald schon mit 5-6 Beaufort. So ging die Windstärke dann auch bis Mindelo durch. Mit der Ausnahme des Donnerstagmorgens, wo wir es mit 7 Beaufort zu tun hatten und die Sturmfock gesetzt haben. Dazu gab es 4 Meter hohe Wellen. Echt beeindruckend, aber nicht bedrohlich. Wir verlebten die Tage mit Lesen, Schlafen und Essen. Wir mussten feststellen, dass unsere Lagermethode für die Früchte suboptimal war. Gelagert wurden zie im Netz im Salon. Durch die heftigen Bewegungen des Bootes waren viele bald angedrückt und wir kamen mit dem Essen kaum hinterher. Einiges musste auch über Bord fliegen. Aber wir lernen ja noch. Anna hat sich einen eigenen Schlafplatz auf dem Fußboden gebaut, weil dort das Schiff sich weniger bewegt und man auch total eingekeilt ist.
Auf der Überfahrt haben wir genau ein Schiff gesehen, ein Frachter, auf den uns unser AIS aufmerksam machte. Nachts haben wir es ganz entspannt angehen lassen und uns für alle 45 minuten den Wecker gestellt, so dass man zwischendurch schlafen konnte. Das war echt erholsam. Sowieso hat sich das meiste im Schiff abgespielt,weil es durch die hohen Wellen und den starken Wind draußen recht nass war. Seit Donnerstag finden wir auf dem Schiff immer wieder fliegende Fische. Heute morgen sogar drei Stück, die etwa 25 cm lang waren. Die Tagestemperaturen liegen im Moment bei 24 °C und nachts bei 21°C (auf See!!!). Mal sehen wie es im Hafen wird.
Mindelo erreichten wir Freitag um 18:30 . Jetzt warten wir auf angenhmeres Wetter. Und melden uns selbstverständlich mit Bericht über die Kap Verden vor der Abfahrt. Ach und ganz herzlichen Dank für die vielen SMS die ihr aufs Sat-Telefon geschickt habt. So passierte immer mal was und Mittags war dann das Highlight des Tages.
Grüße aus Afrika
Anna und Robert
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